Mittwoch, 29. August 2018

Buzzwordbingo

Gestern habe ich noch gedacht, ob es vielleicht ganz interessant sein könnte, sich für die kommende Tage ein Buzzwordblatt anzufertigen. Es ist ein beliebtes Spiel für Besprechungen oder Fortbildungen. (Anleitungen unter den Begriffen "bullshitbingo" im Weltnetz.) Nachdem ich aber heute bei kath.net die neuesten Berichte über die Leitungskrise gelesen habe, sind diese Pläne aufgegeben worden.

1. Ob ich überhaupt jemals ein Feld hätte abstreichen können, ist mehr als fraglich. Meine Begriffe hätte ich mir alle aus dem kirchlichen Wortschatz geklaubt (Stichwort: "Predigtbingo"). Doch weit gefehlt. Ich hätte mich aber eher der politischen Phrasensammlung bedienen müssen, wie man den Äußerungen eines gewissen Kardinals Cupich entnehmen kann:

a) Der Papst habe eine größere Agenda. "Er beschäftige sich mit anderen Dingen, beispielsweise mit Umweltschutz oder Schutz der Migranten." (Diese wichtigen Themen kennen wir aus der Politik unseres Landes. Daß sich dem auch alles andere unterzuordnen hat und auch Tote billigend in Kauf genommen und unter den Teppich gekehrt werden, um diese hehren Ziele zu erreichen, ist hinlänglich bekannt.)
Darf ich das so verstehen, Eminenz: Was sind schon ein paar sexuell genötigte, abhängige junge Männer und Kinder gegen einen geschickten Netzwerker und Geldsammler, den Franz I. gut gebrauchen kann?

b) Franz I. ist Latino und deswegen sei man gegen ihn.
RASSIMUSJOKER!!!
JACKPOT UND DOPPELBINGO IM GUTMENSCH-BULLSHIT-SUPERBINGO!!!!
Seit wann spielt in der Una Sancta die Herkunft eine Rolle? Hier hatte er wohl VS-amerikanische Probleme im Blick. Es ist völlig egal, woher der Papst kommt, solange er katholisch ist!
(Meine persönlichen Wunschkandidaten kämen momentan eher aus Afrika, der ehemaligen UdSSR oder VSA!)
An dieser Äußerung kann man erkennen, wie weit sich auch diese Führungselite von den eigentlichen Zielen und Aufgaben entfernt hat und sich irgendwo zwischen Greenpeace und anderen Weltverbesserungsorganisationen verortet haben.
Entlarvend ...

2. Erzbischof Viganò hat, um sein Leben fürchtend, Italien verlassen.
Was im Stile einer Arbeitsübersetzung daherkommt, deutet an, daß sich die Angelegenheit zu einer Tragödie antiken Ausmaßes auswächst.
Wie steht es um unsere Kirche, wenn ein aufrechter und ehrlicher Hirte um sein Leben fürchten muß, weil er Fakten auf den Tisch legt?