Dienstag, 28. Dezember 2021

Jahresabschlußbilanz

Seit einigen Monaten habe ich auf dieser Seite keine Veröffentlichungen mehr getätigt. Der allgemein grassierende Wahnsinn brachte täglich, stündlich, manchmal minütlich einen Strauß von Themen. Doch ich wußte nichts zu schreiben. Mir kam es vor, als wenn ich schon alles x-mal ventiliert hätte, jede "Welle", jede Lauterbachiade verstärkte in mir diesen Eindruck. Mittlerweile habe ich das Gefühl, nun zwei Jahre lang eine Art Murmeltiertag durchgemacht zu haben. Nur habe ich nicht jeden Tag die Chance bekommen, denselben Tag immer neu zu durchleben, ich habe schlichtweg zwei Lebensjahre zersägt bekommen. Seit zwei Jahren habe ich kein Museum, kein Theater, keinen Konzertsaal mehr betreten können. Bis auf zwei gesungene Gottesdienste ruhen meine musikalischen Aktivitäten. Die wenigen Proben, die in der Zwischenzeit stattfinden konnten, waren ernüchternd. Der Chordirektor der Thomaner hat schon zu Beginn der "Alternativlosigkeiten" davon gesprochen, wie problematisch sich ein mehrmonatiger Probenausfall auf den spezifischen Klang und die musikalischen Fähigkeiten seiner Kantorei sein werden. Er sprach von der Gefahr eines Traditionsabbruches. Die wenigen Proben, die ich miterleben mußte, haben diese Befürchtungen vollumfänglich bestätigt. Der Klang ist tot, das Gespür füreinander und die zu interpretierende Musik sind trotz aller "Trockenübungen" weg. Ein über zwanzig Jahre kultiviertes Klangideal ist ausradiert worden. 

Ausradiert scheint auch der gesunde Menschenverstand. Die Radikalisierung der mißerfolgreichen Politiker, der Unwille sich an Recht und Gesetz zu halten, die offensichtliche Freude an der Drangsalierung des Souveräns wird nun eher über kurz als über lang zu tiefgreifenden Veränderungen führen.

Die Zahl des christlichen Anteils der deutschen Bevölkerung hat zum ersten Mal nach Abschluß der Friesenmission die 50% Marke unterschritten. Nur 4% vertrauen den Konfessionen überhaupt noch. Nicht überraschend.
(Die Ränder für die moderne Pastoral werden also immer größer. Das Geschäft brummt...)

In Rom herrscht Gutsherrenart vor. Nichtgebuuuusterte sind entlassen worden.
Der pöhse alte Ritus soll "met Stompf ont Steehl" ausgerottet werden. Kontemplative Orden stehen unter Kuratell. Rom hat die Finger auf den Ordensvermögen. Merkwürdige Geldflüsse nach Australien sind aufgeflogen, die in die Zeit fallen, als man Kardinal Pell (der die Vatikanfinanzen prüfte und massive Unregelmäßigkeiten festgestellt hatte) dort mit falschen Aussagen in den Knast brachte...

Gestern Abend habe ich meine Einträge auf dieser Seite Revue passieren lassen. Nihil novi sub sole! Alles irgendwie schon beschrieben oder prognostiziert. Das Peter-Prinzip geht seiner Vollendung entgegen. Der immergleiche und vorhersehbare Wahnsinn ereignet sich, nur die Schlagzahl steigt. 

Wenn wir der der Seherin von Sievernich vertrauen dürfen, so sind uns am 02.12.2019 drei schwere Jahre angekündigt worden. Ende 2022 wären wir dann durch dieses Jammertal erst einmal durch.

Ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetes Jahr 2022!

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