Mittwoch, 2. Dezember 2020

Genosse Bischof?

Mehrmals im Jahr flattert den Pfarrkindern eines ungenannten Ruhrbistums eine aus Kirchensteuermitteln finanzierte Wurfsendung ins Haus. Wenn man diesem Druckwerk etwas nicht unterstellen kann, dann ist das Betulichkeit. Inhaltlich ist man keinesfalls  "linientreu" dafür lieber "stromlinienförmig auf der Höhe der Zeit".

Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Eintrag vom 17.08.2020 (Irgendwas mit Linde). Da beschrieb ich die Wirren um zwei Krankenhäuser, die in Essener Stadtteilen liegen, welche einen hohen Anteil gesetzlich Versicherter aufweisen. Anscheinend war dieser Anteil zu hoch, denn nun sind beide zu. Man "zieht sich aus der Fläche zurück" und dadurch fehlt jetzt für über 200.000 Menschen eine adäquate Krankenhausversorgung.
Das ist aber noch nicht alles. Man hat dort auch diverse Kirchen geschlossen. Die Gottesdiensteilnehmerzahlen waren noch zu hoch und halt nicht die von den Planwirtschaftlern im GV gewünschten "Menschen vom Rande". Gewisse Stadtteile haben sich trotz Industrialisierung und späterer Deindustrialisierung so manches bewahrt, was sich auch durch jahrzehntelanges pastorales Dauerfeuer nicht vernichten ließ. Es knieten dort in frommer Eintracht Alteingesessene, Polen, Afrikaner, Italiener ... die Pfarren waren bunt, aber es war nicht "das richtige Bunt". Man galt und gilt als schwierig, weil man sich nicht formen lassen mochte. Man war und wollte schlicht und einfach "normaler Glaube" bleiben.
Durch taktische Kirchenschließung und unter Einberechnung der Möglichkeiten der Öffis (Öffentlicher Personennahverkehr) hat man nun die Hauptwiderstandsnester von der sakramentalen Versorgung abgeschnitten und so den Angleich der realen Verhältnisse an das Plansoll hinbekommen. (Für den Besuch einer Christmette (Feiertagsfahrplan) können da für einen Weg schon mal schnell über 1 1/2 Stunden zusammenkommen. Danach darf man dann noch gute 10 min. Fußmarsch durch "Schischabar-Land" rechnen, wenn man nicht mehr ganz so gut auf den Beinen ist.)
Seit dem Sommer ist also ein "Hungerwinter" angebrochen und das Gros der Gläubigen hat sich darauf eingestellt, in Zukunft ganz auf den "weltanschaulichen Sinnanbieter" zu verzichten. Die Stimmung ist dementsprechend nicht ganz ...

Damit aber nicht genug!
In der oben erwähnten aktuellen Ausgabe der diözesanen Hauspostille findet sich unter der Rubrik Gebet (welch ein Brüller) mal wieder etwas, was mit Gebet nun überhaupt nichts zu tun hat. Ein neuer Song (Bitte ganz weiches "S"!) von Stefan Stoppok mit dem Titel "Lass sie rein". Das Lied fordert vom Leser grenzenlose Solidarität und Herausgabe privaten Eigentums ein. Wer das nicht leisten möchte, wird über seine irrige Auffassung belehrt.

Zitatanfang:
"... Hast du Angst, dass dir hier irgendwer was nimmt
kann schon sein, dass das vielleicht auch stimmt
Das was du hast, gehört dir nicht allein
Du hast kein recht darauf, dass bildest du dir die ganze Zeit nur ein.
Lass sie rein,
lass sie alle rein,
lass sie alle rein,
lass sie alle rein,
mach die Türen auf und lass sie rein
Warum zögerst du, lass sie rein ...
"
Zitatende

Mein Vater - Gott hab in selig - sagte in solchen Fällen gerne: "Wo lassen Sie denken?"

Herrschaften, das ist nichts anderes als knallharter Kommunismus, wie immer moralisch Recht haben wollend dahergedröhnt!!!

Auch die Franziskaner fanden das wohl gut und haben den Text ins Netz gestellt:
https://franziskaner.net/zeitschriften/mission/FM-2020-1-DO/36/


Meine Frage an Radio Eriwan:
Ich habe das "Imprimatur potest" nicht finden können.
Darf ich daher wohlwollend davon ausgehen, daß S. Exc. nicht wissen, was in seiner Postwurfsendung alles geschrieben steht oder muß ich demnächst
"GENOSSE BISCHOF"
sagen?

 

Als kleiner Stimmungsaufheller am Schluß des Eintrags etwas Musik!

Sie hören den legendären Otto Reutter in einer Aufnahme vom April 1928:




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