So hat das sogenannte Ruhrbistum im Jahre des Herrn 2006 eine Verwaltungsgesellschaft gegründet, die 46 Einrichtungen aus dem Segment, Krankenhäuser, Altenheime, sonstige Gesundheitseinrichtungen, Wohnanlagen und auch Garküchen (Caterer) verwaltet. Das Ganze hört auf den Namen "Contilia", was also irgendwas "mit Linde" heißen soll. Ob damit auf eine mehr ganzheitliche Gesundheitstherapie auf Lindenblütenteebasis angespielt werden soll, wir es mit einem Rückfall in heidnische Freya-Kulte oder einfach nur einem hohlen "Wohlklinger" zu tun haben, wird wohl auf ewig ein Geheimnis der dafür sicherlich gut bezahlten Marketingagentur bleiben.
Doch das zarte Pflänzchen entwickelte sich nach kurzer Zeit eher zu einer Trauerweide.
Im letzten Jahr hat das Gebilde drei Chefs verschlissen.
Genaueres weiß man nicht.
Bei der Krankenhausplanung für den Essener Norden ging es dann so richtig daneben. Alles sollte schöner, schneller besser werden, zukunftssicher! So sollte das Marienhospital in Altenessen zunächst erweitert werden. Dann sollte ein kompletter Neubau her, für den die Kirche St. Johann weichen sollte. Das gab verständlicherweise Tumult in der Gemeinde. Der Ruhrbischof beruhigte die Wellen, indem er feierlich eine Urkunde über den Fortbestand von St. Johann unterzeichnete, obwohl die Kirche samt Grund schon vor Wochen an "De Lindeboom" verkauft worden war. Offensichtlich gab es da wohl Abstimmungsprobleme ...
Auch darüber war man in der Pfarrei nicht gerade amüsiert.
Im Zuge der Umbaumassnahmen sollten die bestehenden Abteilungen auf die anderen Krankenhäuser im Essener Norden verteilt werden. Am St. Vincenz-Krankenhaus in Stoppenberg riß man schon mal das alte Gartenhaus ab, um Platz für einen neuen Anbau zu schaffen.
Doch vor einigen Wochen kam dann der Paukenschlag:
Kommando zurück!
Es wird nichts gebaut!
Wir machen Altenessen und Stoppenberg einfach ganz dicht!
Dafürr wird das Phillipusstift in Borbeck erweitert. (Fragt sich nur wo, weil das alte Haus noch nicht einmal genügend Parkplätze hat!)
Warum?
Nichts Genaues weiß man nicht!
Am Ende bleiben nun in Zukunft ganz sicher 200.000 (In Worten: Zweihunderttausend!!!) Menschen im Essener Norden ohne Anbindung an ein Krankenhaus.
Und St. Johann?
Ach ja, da war ja noch was ... die Kirche bleibt stehen. Ist doch nix passiert! Habt euch doch nicht so!
Aber wie der Bau jetzt wieder aus dem Vermögen der Contilia rauskommen soll ..., müßte mal einer nach gucken.
Politik, Mitarbeiter der Häuser, Bürger und Diözesanen arbeiten mit entsprechenden Begehren und Protestaktionen gegen diesen gefährlichen Kahlschlag an. Allein die Schlagzeilen der örtlichen WAZ sprechen Bände, wenn auch der Rest hinter der Bezahlschranke verborgen bleibt. Ansonsten schweigen sich wdr und co aus. Warum auch? Es gehen ja nur einige hundert Arbeitsplätze und ein paar Kliniken im bevölkungsreichsten Teil des Landes aus unerfindlichen Gründen den Bach runter. Da ist die neue "Gassiverordnung" des Landwirtschaftsministeriums wichtiger!
Und bei contilia?
Eitel Sonnenschein auf der Hohmpäitsch. Alte Linde auf grünem Hügel vor blauem Himmel!
Nichts, rein gar nichts zu diesem Desaster, keine Erklärung, niente!
Stattdessen stehen heute noch (17.08.2020) die großen Pläne mit den Vertröstungsfloskeln für die Pfarrei St. Johann auf der Seite:
"Auf dem Gelände des Marienhospitals in Altenessen will die Contilia in den kommenden Jahren ein neues, größeres Krankenhaus bauen und damit ab 2025 die Gesundheitsversorgung im Essener Norden neu ausrichten. Allerdings kann dieser Neubau nur realisiert werden, wenn dafür die Grundstücke des Marienhospitals und der Kirche St. Johann Baptist mit ihren angrenzenden Gebäuden zur Verfügung stehen. [... ]
Durch den Zusammenschluss mit dem Katholischen Klinikum Essen hat
Contilia auch die Verantwortung für eine nachhaltige und qualitativ
hochwertige Versorgung der Menschen in den nördlichen Stadtteilen
übernommen. Dabei wird es wichtig sein, ein integriertes
Versorgungskonzept zu entwickeln, in das alle drei Gesundheitsstandorte
im Essener Norden dauerhaft eingebunden sind. [ ... ] Gleichzeitig steigt bedingt durch den
demographischen Wandel und veränderte Lebensbedingungen die Nachfrage
zum Beispiel nach Kurzzeitpflegeplätzen oder speziellen
Betreuungsangeboten für Menschen mit Demenz. Um hier Antworten auf die
immer neuen Anforderungen der Menschen an moderne Medizin und Pflege
geben zu können, muss in enger Abstimmung mit den lokalen Akteuren vor
Ort für alle Gesundheitsstandorte ein aufeinander abgestimmtes
ganzheitliches, interdisziplinäres und standortübergreifendes
Leistungsangebot entwickelt werden."
https://www.contilia.de/krankenhausneubau.html
Dazu noch eine Reihe blumiger Pauerpoint-pdfs wie z. B.
Dazu noch eine Reihe blumiger Pauerpoint-pdfs wie z. B.
Und wieder kommt mir der Herr Akademiedirektor Liebermann in den Sinn!
Nicht Contilia, confractio oder confusio sollten sie heißen!
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