Im Oberhaus gab es vor einigen Jahren eine epochale Vorlage zur Veränderung der Geschäftsordnung. Die Beschlüsse des Hohen Hauses sollten nun nicht mehr wie in den Jahrhunderten zuvor mit Gänsekiel und Eisengallustinte auf Pergament verewigt werden. Ein zeitgemäßer Rechner sollte her. Was in anderen Ländern nicht einmal einen Federstrich gedauert hätte, führte zu einer längeren Debatte. Am Ende dieser Debatte war man sich einig, daß eine solche Kiste im Oberhaus nichts zu suchen hätte.
Doch handelt es sich bei diesem Votum für Kiel und Feder nicht um fortgesetze Spleenigkeit. Diese Entscheidung wurde aufgrund sehr ernsthafter Überlegungen getroffen. Denn entgegen allen bösen Geschichten sitzen im Oberhaus keine durchgeknallten Spinner, sondern in aller Regel klassisch gebildete Menschen, die nur ihrem Gewissen verpflichtet sind und dementsprechend frei denken und reden. Welche Folgen hätte unsere Entscheidung für die den Rechner, so lautete die Frage. Die Folgen waren schnell benannt. Es gab nur noch einen Betrieb, der die Kunst der Pergamentherstellung in England beherrschte und pflegte, dessen wichtigster Kunde das House of Lords war. Bei der Tinte gab es ähnliche Abhängigkeiten und schließlich die Scriptores und ihre Schreibkunst! Die Entscheidung fiel zugunsten des Handwerks, zum Schutze von Arbeit und Kultur.
Neben der Monarchie, die bis heute z. B. in Prinz Charles einen wichtigen Fürsprecher für die Kunst hat (siehe seine städtebaulichen Projekte) hat die Arts-and-craft-Bewegung in diesem Land überall sichtbare Spuren hinterlassen.
Der etwa zur gleichen Zeit aus der Taufe gehobene "Deutsche Werkbund" hingegen sah seine Hauptaufgabe nur noch darin, der industriellen Massenware Form zu geben und endete im seelenlosen Bauhaus, welches mit seinen Industrienormtassen und Schuhkartonhäusern bis in das letzte Dorf vorgedrungen ist und dort vom angeblichen Fortschritt kündet.
Doch handelt es sich bei diesem Votum für Kiel und Feder nicht um fortgesetze Spleenigkeit. Diese Entscheidung wurde aufgrund sehr ernsthafter Überlegungen getroffen. Denn entgegen allen bösen Geschichten sitzen im Oberhaus keine durchgeknallten Spinner, sondern in aller Regel klassisch gebildete Menschen, die nur ihrem Gewissen verpflichtet sind und dementsprechend frei denken und reden. Welche Folgen hätte unsere Entscheidung für die den Rechner, so lautete die Frage. Die Folgen waren schnell benannt. Es gab nur noch einen Betrieb, der die Kunst der Pergamentherstellung in England beherrschte und pflegte, dessen wichtigster Kunde das House of Lords war. Bei der Tinte gab es ähnliche Abhängigkeiten und schließlich die Scriptores und ihre Schreibkunst! Die Entscheidung fiel zugunsten des Handwerks, zum Schutze von Arbeit und Kultur.
Neben der Monarchie, die bis heute z. B. in Prinz Charles einen wichtigen Fürsprecher für die Kunst hat (siehe seine städtebaulichen Projekte) hat die Arts-and-craft-Bewegung in diesem Land überall sichtbare Spuren hinterlassen.
Der etwa zur gleichen Zeit aus der Taufe gehobene "Deutsche Werkbund" hingegen sah seine Hauptaufgabe nur noch darin, der industriellen Massenware Form zu geben und endete im seelenlosen Bauhaus, welches mit seinen Industrienormtassen und Schuhkartonhäusern bis in das letzte Dorf vorgedrungen ist und dort vom angeblichen Fortschritt kündet.
Vor einigen Wochen gab es eine Umfrage, ob man "die Kirche" als Förderin und Hüterin der Kultur bezeichnen könnte.
Wenn nicht schon die im Josephinismus auftretende katholische Spielart des Puritanismus als nicht besonders "kulturfördernd" angesehen werden dürfte, sollten spätestens die nach WK II und bis heute fortgesetzten Bilderstürme ernsthafte Zweifel an der "Kulturfähigkeit" weiter Kreise der Kirche aufkommen lassen.
Die "Verwohnzimmerung" (Dr. W. Haßelberg-Weyandt) ist weit fortgeschritten, die Musik auf Schlagerniveau der 1970er.
Und während sich das Oberhaus für seine traditionellen Lieferanten entschieden hat, ist vor nicht allzu langer Zeit in Rom ein Kunstschmied arbeitslos geworden: Die Helme der Schweizergarde entstehen nun im 3-D-Drucker. Das durfte ich in einer Quizsendung erfahren. Ist günstiger, sind leichter zu tragen und überhaupt:
Fortschritt halt!
Wenn nicht schon die im Josephinismus auftretende katholische Spielart des Puritanismus als nicht besonders "kulturfördernd" angesehen werden dürfte, sollten spätestens die nach WK II und bis heute fortgesetzten Bilderstürme ernsthafte Zweifel an der "Kulturfähigkeit" weiter Kreise der Kirche aufkommen lassen.
Die "Verwohnzimmerung" (Dr. W. Haßelberg-Weyandt) ist weit fortgeschritten, die Musik auf Schlagerniveau der 1970er.
Und während sich das Oberhaus für seine traditionellen Lieferanten entschieden hat, ist vor nicht allzu langer Zeit in Rom ein Kunstschmied arbeitslos geworden: Die Helme der Schweizergarde entstehen nun im 3-D-Drucker. Das durfte ich in einer Quizsendung erfahren. Ist günstiger, sind leichter zu tragen und überhaupt:
Fortschritt halt!
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