Samstag, 30. März 2019

Der Laden

Eine sehr persönliche Betrachtung in der Fastenzeit

Der Bischof eines ungenannten Bistums bezeichnete zu Beginn der Fastenzeit die Kirche Gottes als "Laden". So sehr mich diese Bezeichnung zunächst störte, umso passender finde ich sie mittlerweile.
es werden dieselben Fehler gemacht wie bei den ehemaligen, gut funktionierenden Behörden, aus denen man unbedingt "Global Player" machen mußte:
Ich denke an die Fernsprechsparte der alten Bundespost, der die Bestandskunden in den Bilanzen zu langweilig wurde. Es galt nur der gewonnene Neukunde, möglichst in Großstädten. Altkunden wurden Dienstleistungen nicht mehr angeboten, Verträge einseitig gekündigt ... und sich dann wundern, wenn alle zur Konkurrenz gehen.Netzausbau in der Provinz verschlafen ...

Oder der tiefe Fall der guten alten DB:
Fahrpläne ausdünnen und dann feststellen, daß die Fahrgäste ausbleiben. Also Nebenstrecken stillgelegt.
Und heute fehlen die Strecken, die man mit EU-Mitteln zu Fahrradwegen umgebaut hat ...
"Rollmaterial", Zug-, Service- und Instandsetzungspersonal abbauen und sich dann wundern, wenn der Betrieb nicht mehr rund läuft.

Dazu die allgemeine Freundlichkeit Wechselbäder zwischen Warteschleifenmusik und überlasteten "Servicemitarbeitern" (Kellner in HO-Gaststätten konnte man wenigstens mit ein paar Westmark etwas gnädig stimmen!)

Beide "Läden" haben sich vom Kerngeschäft verabschiedet. Das Sortiment ist unübersichtlich, wird aber regelmäßig von Experten "optimiert", geht an den eigentlichen Bedürfnissen der Kunden vorbei, aber die Vorstandsetage freut sich über jeden neuen Hochglanzprospekt und den Schwung, den dieser bringen soll.

Besinnung auf das Kerngeschäft täte not.

Die Leitung macht aber weiter, einfach weiter.
Und das Fachpersonal beherrscht nicht einmal mehr das kleine Einmaleins!
Stattdessen übt man sich in der Ausschaltung kritischer Denker und Organe im Sinne der Gleichschaltung. Es gibt Schreiben, an die sich die Autor*inerixe nicht mehr erinnern möchten, wenn sich die Zeiten mal wieder ändern sollten.

Zustandsbeschreibung:
Ein Saftladen mit HO-Mentalität beim Personal!

Auch sonst sind die Zeichen deutlich, wenn man Bilanzen zu lesen vermag:
sich rapide leerende Kirchen
Blitzeinschlag im Peterdom
Zusammenbruch einer Titularkirche eines gewissen Kardinals
Ein Korpus fällt vom Kruzifix, als ein novitätenversessener Bischof an ihm vorbeizieht.

Besinnung auf das Kerngeschäft, Umkehr ...

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