Sonntag, 30. Dezember 2018

Ausschußware

In der Zeit vor der sog. "Datenschutzgrundverordnung" gab es hier einige Beiträge, die sich mit den "Wundern der Kommission" beschäftigten. Dabei handelte es sich um die Entscheidungen der Gesangbuchmacher deutscher Zunge, die uns nicht nur ein "Adobe-Acrobat-Logo" auf dem Deckel bescherten oder erbauliche Zeichnungen in "Montagsmaler-Ästhetik" ins Buch streuten. Sie strichen auch das einzige Michaelslied, strickten bekannte Kehrverse so um, aufdaß es seither richtig rumpelt (Auswendigsänger, aufgemerkt!) und so weiter und so fort. Fromme Seh-, Hör- und Singewohnheiten wurden nachhaltig gestört.
Am diesjährigen Heiligabend fiel mir dann noch etwas auf, was mir zuvor entgangen war. Das Lied "Stille Nacht" - von dessen originalen sechs Strophen nur die drei gemütvollen abgedruckt sind - hat einen Dreher bei den Strophen!

I. Zunächst die Fassung, die - laut Tante Wicki - als Urfassung bekannt ist:

1. Stille Nacht! Heil’ge Nacht!
Alles schläft. Einsam wacht,
Nur das traute heilige Paar,
Holder Knab’ im lockigten Haar;
Schlafe in himmlischer Ruh!
Schlafe in himmlischer Ruh!


2. Stille Nacht! Heil’ge Nacht!
Gottes Sohn! O! wie lacht
Lieb’ aus Deinem göttlichen Mund,
Da uns schlägt die rettende Stund;
Jesus! in Deiner Geburth!
Jesus in Deiner Geburth!


3. Stille Nacht! Heil’ge Nacht!
Die der Welt Heil gebracht,
Aus des Himmels goldenen Höh’n,
Uns der Gnade Fülle läßt seh’n
Jesum in Menschengestalt!
Jesum in Menschen-Gestalt!
 

4. Stille Nacht! Heil’ge Nacht!
Wo sich heut alle Macht
Väterlicher Liebe ergoß,
Und als Bruder Huldvoll umschloß
Jesus die Völker der Welt!
Jesus die Völker der Welt!

 
5. Stille Nacht! Heil’ge Nacht!
Lange schon uns bedacht,
Als der Herr vom Grimme befreyt,
In der Väter urgrauer Zeit
Aller Welt Schonung verhieß!
Aller Welt Schonung verhieß!

 
6. Stille Nacht! Heil’ge Nacht!
Hirten erst kundgemacht
Durch der Engel „Hallelujah!
Tönt es laut bey Ferne und Nah
Jesus der Retter ist da!
Jesus der Retter ist da!

 
II. Die Fassung, welche auf der Internetseite zum Lied veröffentlicht worden ist:

1. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Alles schläft, einsam wacht
Nur das traute hochheilige Paar.
Holder Knabe im lockigen Haar,
Schlaf in himmlischer Ruh!
Schlaf in himmlischer Ruh!

2. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Gottes Sohn, o wie lacht
Lieb aus deinem göttlichen Mund,
Da uns schlägt die rettende Stund‘.
Christ, in deiner Geburt!
Christ, in deiner Geburt!

3. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Die der Welt Heil gebracht,
Aus des Himmels goldenen Höh‘n
Uns der Gnaden Fülle lässt seh‘n
Jesus, in Menschengestalt,
Jesus, in Menschengestalt

 4. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Wo sich heute alle Macht
Väterlicher Liebe ergoss
Und als Bruder huldvoll umschloss.
Jesus, die Völker der Welt,
Jesus, die Völker der Welt.

5. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Lange schon uns bedacht,
Als der Herr vom Grimme befreit,
In der Väter urgrauer Zeit
Aller Welt Schonung verhieß,
Aller Welt Schonung verhieß.

6. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Hirten erst kundgemacht
Durch der Engel Halleluja,
Tönt es laut von ferne und nah:
Christus, der Retter, ist da!
Christus, der Retter ist da!


III. Die Fassung des momentan gültigen Gesangbuches:

1. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Alles schläft, einsam wacht
Nur das traute hochheilige Paar.
Holder Knabe im lockigen Haar,
Schlaf in himmlischer Ruh!
Schlaf in himmlischer Ruh!

6. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Hirten erst kundgemacht
Durch der Engel Halleluja,
Tönt es laut von ferne und nah:
Christus, der Retter, ist da!
Christus, der Retter ist da!

2. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Gottes Sohn, o wie lacht
Lieb aus deinem göttlichen Mund,
Da uns schlägt die rettende Stund‘.
Christ, in deiner Geburt!
Christ, in deiner Geburt!


IV. Einen besonderen "Remix" bietet dann das Xangbuch, welches die Priesterbruderschaft St. Petrus in zweiter Auflage im Jahre 2017 unter dem wohlklingend-katholischen bzw. katholisch wohlklingenden Titel "Laudate Patrem" zur Auferbauung der Gläubigen auf den Markt gebracht hat. Ich hatte bis heute dieses Buch für eine Art Remise gehalten, in dessen Schutz manch schönes (oder auch nur volksfrommes) Lied, die Chance einer Überwinterung bekäme.
Mitnichten und -neffen, geehrter Leser!

Unter der Nummer 113 (mit dem Hinweis, daß es sich bei Text und Melodei um die Urfassung handle) bietet man folgenden Text:
Zunächst einmal nimmt man (aus pastoralen Gründen?) nicht wie behauptet den Urtext (siehe I.), sondern die sprachlich geglätte Fassung (unter II.) und läßt auch den Akkusativ "Jesum" unter den Tisch fallen und setzt (neudoof) "Jesus".  (Ob man sich hier von den im streng-lutherischen  Sprachgebrauche ("Meinen Jesum laß' ich nicht!") noch erhaltenen Bildungsresten distanzieren wollte?)
Dann nimmt man dieselbe Reihenfolge wie im "Jotteslob" (1/6/2), fügt die dann 3 und 4 an und zu guter Letzt streicht man die "grimmige Fünfte".


1. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Alles schläft, einsam wacht
Nur das traute hochheilige Paar.
Holder Knabe im lockigen Haar,
Schlaf in himmlischer Ruh!
Schlaf in himmlischer Ruh!


6. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Hirten erst kundgemacht
Durch der Engel Halleluja,
Tönt es laut von ferne und nah:
Christus, der Retter, ist da!
Christus, der Retter ist da!


2. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Gottes Sohn, o wie lacht
Lieb aus deinem göttlichen Mund,
Da uns schlägt die rettende Stund‘.
Christ, in deiner Geburt!
Christ, in deiner Geburt!

3. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Die der Welt Heil gebracht,
Aus des Himmels goldenen Höh‘n
Uns der Gnaden Fülle lässt seh‘n
Jesus, in Menschengestalt,
Jesus, in Menschengestalt

4. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Wo sich heute alle Macht
Väterlicher Liebe ergoss
Und als Bruder huldvoll umschloss.
Jesus, die Völker der Welt,
Jesus, die Völker der Welt.

5. Stille Nacht! Heilige Nacht!
Lange schon uns bedacht,
Als der Herr vom Grimme befreit,
In der Väter urgrauer Zeit
Aller Welt Schonung verhieß,
Aller Welt Schonung verhieß.


Noch ein Beispiel aus dem Advent:
Maria durch ein' Dornwald ging

I. Urtext (in der von August von Haxthausen überlieferten Fassung von 1850 (Tante Wicki)):

 1. Maria durch ’nen Dornenwald ging
   Kyrieleison.
Maria durch ’nen Dornenwald ging,
Der hat in sieben Jahren kein Laub getragen!
   Jesus und Maria!

2. Was trug Maria unter ihrem Herzen?
   Kyrieleison.
Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,
Das trug Maria unter ihrem Herzen!
   Jesus und Maria!

3. Da haben die Dornen Rosen getragen,
   Kyrieleison.
Als das Kindlein durch den Wald getragen! –
Da haben die Dornen Rosen getragen!
   Jesus und Maria!

4. Wie soll dem Kind sein Name sein?
   Kyrieleison.
Der Name, der soll Christus sein
Das war vom Anfang der Name sein!
   Jesus und Maria!

5. Wer soll dem Kind sein Täufer sein?
   Kyrieleison.
Das soll der Sanct Johannis sein,
Der soll dem Kind sein Täufer sein!
   Jesus und Maria!

6. Was kriegt das Kind zum Pathengeld?
   Kyrieleison.
Den Himmel und die ganze Welt,
Die kriegt das Kind zum Pathengeld!
   Jesus und Maria!

7. Wer hat erlös’t die Welt allein?
   Kyrieleison.
Das hat gethan das Christkindlein,
Das hat erlös’t die Welt allein! –
   Jesus und Maria!


II. Gotteslob (neu):

1. Maria durch ein Dornwald ging,
Kyrie eleison.
Maria durch ein Dornwald ging,
der hat in sieben Jahrn kein Laub getragen.
Jesus und Maria.

2. Was trug Maria unter ihrem Herzen?
Kyrie eleison.
Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,
das trug Maria unter ihrem Herzen.
Jesus und Maria.

3. Da haben die Dornen Rosen getragen,
Kyrie eleison.
Als das Kindlein durch den Wald getragen,
da haben die Dornen Rosen getragen.
Jesus und Maria.


III. Laudate Patrem:

Zwei Anmerkungen:
a) Die Angabe zu Text und Melodie
(T und M: A. von Haxthausen, 16. Jh.
Geistliche Volkslieder, Paderborn 1850) ist zumindest verwirrend, wenn nicht gar falsch.
August Franz Ludwig Maria Freiherr von Haxthausen (1792-1866) hat zusammen Dietrich Bocholtz-Asseburg 1850 diese Sammlung geistlicher Lieder veröffentlicht. Die Spuren des Liedes lassen sich (bisher) bis in die Zeit um 1608 nach Andernach verfolgen.
b) Die Textänderung in der vierten Strophe ist dermaßen gravierend, daß mir schlichtweg alles freundliche Verständnis abgeht.
(Während die "Urfassung" das Zeugnis einer gesunden Christologie sein dürfte, darf man dem "Korrektor" der Textzeile das Verständnis für eine solche ebenso absprechen, wie man ihm wohl auch eine gewisse Beamtenmentalität zusprechen muß.)

Es bleiben fünf von sieben Strophen: 1-3, 4 (mit gravierender Änderung) und 7 (mit Angleichungen an den Sprachgebrauch):

 1. Maria durch ein Dornwald ging,
Kyrie eleison.
Maria durch ein Dornwald ging,
der hat in sieben Jahrn kein Laub getragen.
Jesus und Maria.

2. Was trug Maria unter ihrem Herzen?
Kyrie eleison.
Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,
das trug Maria unter ihrem Herzen.
Jesus und Maria.

3. Da haben die Dornen Rosen getragen,
Kyrie eleison.
Als das Kindlein durch den Wald getragen,
da haben die Dornen Rosen getragen.
Jesus und Maria.

 4. Wie soll dem Kind sein Name sein?
   Kyrieleison.
Der Name, der soll Christus Jesus sein,
das war vom Anfang der Name sein!
   Jesus und Maria!

5. Wer soll dem Kind sein Täufer sein?
   Kyrieleison.
Das soll der Sanct Johannis sein,
Der soll dem Kind sein Täufer sein!
   Jesus und Maria!

6. Was kriegt das Kind zum Pathengeld?
   Kyrieleison.
Den Himmel und die ganze Welt,
Die kriegt das Kind zum Pathengeld!
   Jesus und Maria!


7. Wer hat erlöst die Welt allein?
   Kyrieleison.
Das hat getan das Christkindlein,
Das hat erlöst die Welt allein! –
   Jesus und Maria!



Dienstag, 11. Dezember 2018

Prof. Robert Spaemann +

wie ich gerade las, ist gestern Prof. em Robert Spaemann von uns gegangen.
Sein Wissen, sein unerschütterlicher Glaube, seine Stimme wird uns, die wir bei allen Wirrnissen dieser Tage versuchen, einfach katholisch zu bleiben, noch bitter fehlen, fürchte ich.

10. Dezember 2018, ein alles in allem trauriger Tag!

In paradísum dedúcant te Angeli,
in túo advéntu suscípiant te Mártyres,
et perdúcant te in civitátem sánctam Ierúsalem.
Chórus Angelórum te suscípiat,
et cum Lázaro, quondam páupere,
ætérnam hábeas réquiem.

Samstag, 17. November 2018

Was wäre geschehen,

wenn Karl Friedrich, Erbprinz von Jülich, Kleve und Berg, sowie der Grafschaften Mark und Ravensberg, nicht mit 19 Jahren in Rom an den Blattern gestorben wäre?
Die Geschichte Europas wäre völlig anders verlaufen.
Die Gegenreformation hätte ganz anders gegriffen.
Die Preussen wären nicht an den Rhein gekommen.
Kein "Siebzicheinundsiebzich"!
Kein "Wilhelm Zwo"!
Kein WK I!
Kein GröFaZ Schicklgruber!
Kein WK II!

... ob ein gewisser Horst Kazmierczak jemals eine Tochter bekommen hätte?

Der Adenauer, also der wäre vielleicht doch auch so Bürgermeister in Köln geworden gewesen, gewesen worden, äh ... könnte ich mir gut vorstellen ...

Ob wir überhaupt Kartoffeln hätten?
Ohne Alten Fritz keine Reibekuchen!
Himmel un äd?
Nie gehört!

Das wäre doch mal ein Stoff für einen sog. "alternativen Geschichtsroman" gewesen!

Ich weiß gar nicht mehr, wo ich die Sache gelesen habe.
Bei einem einschlägig bekannten Zwischennetzlexikon findet der interessierte Leser einige eindrückliche Zeilen.

Tja, der Niederrhein!

Samstag, 3. November 2018

Liturgie und ihre Zielgruppen

Ein australischer Bischof hat in einem Twitterbeitrag eine eigene Analyse veröffentlicht, wer welche Messformen besucht. Die letzten beiden Beobachtungen lassen sich bei uns auch machen:

"Over 50's: Youth Mass
Over 70's and one child is present: Children's Liturgy"

Die erste Beobachtung kann hierzulande wegen mangelden Angebotes in den Gemeinden nicht verifiziert werden:

"Under 30's: 1962 Missal"

Quelle: katholisches.info

Mittwoch, 31. Oktober 2018

Allerheiligen

Selten ist mir dieser Tag so wichtig gewesen, wie in diesem Jahr. Es tut gut, sich in diesen Tagen all jener zu erinnern, die - ob sie nun einen eigenen Gedenktag im Kalender der Kirche haben, ob sie offiziell kanonisiert sind oder nicht - dem Ruf Gottes gefolgt sind. Ob als Einsiedler in der Wüste, Kaiserin, Familienvater, Arzt, Priester, Nonne, Soldat, Martyrer, Beter, Bauer, Beichtvater, Äbtissin, Bischof, Papst. Der Schott mit seinen kurzen und nüchternen Einführungen zu den Festtagen deutet uns ihre Wege an. So verschieden sie auch waren, sie waren letztlich alle Dienst.
Eines meiner Lieblingslieder ist ein weiterer Wegweiser:

1. Alles meinem Gott zu Ehren,
in der Arbeit in der Ruh!
Gottes Lob und Ehr zu mehren,
ich verlang und alles tu.
Meinem Gott nur will ich geben
Leib und Seel, mein ganzes Leben.
Gib, o Jesu, Gnad dazu;
gib, o Jesu, Gnad dazu.

2. Alles meinem Gott zu Ehren,
alle Freude, alles Leid!
Weiß ich doch, Gott wird mich lehren,
was mir dient zur Seligkeit.
Meinem Gott nur will ich leben,
seinem Willen mich ergeben.
Hilf, o Jesu, allezeit;
hilf, o Jesu, allezeit.

3. Alles meinem Gott zu Ehren,
dessen Macht die Welt regiert,
der dem Bösen weiß zu wehren,
daß das Gute mächtig wird.
Gott allein wird Frieden schenken,
seines Volkes treu gedenken.
Hilf, o Jesu, guter Hirt;
hilf, o Jesu, guter Hirt.

Es gibt eine marianische Strophe, die ich erst vor kurzer Zeit entdeckt habe:

Dich, Maria, will ich ehren,
die du uns das Heil gebracht,
und dein Leben soll mich lehren,
was mich ewig selig macht.
Hilf mir, hoch gebenedeite
in des Lebens hartem Streite.
Schütze mich bei Tag und Nacht!
Schütze mich bei Tag und Nacht!

Allerheiligen.

Ein Tag des Dankes
Ein Tag der Freude
Ein Tag, der mich zutiefst demütig werden läßt.
Ein Tag, an dem ich die "Forderungen" angegrauter nylonbedresster Reformschwesterfunktionärinnen nur noch mit einem Kopfschütteln quittiere.




Donnerstag, 18. Oktober 2018

Dávila am Abend

Es sollten ein paar bissig-satirische Zeilen zum "kreativen Umgang" mit Kirchensteuermitteln entstehen, den die Herren Erzbischöfe Marx und Becker momentan zu pflegen belieben. Da mir aber alle Sätze zu gallig gerieten, gab ich das Vorhaben letztlich auf.
So zitiere ich lieber eine Sentenz des verehrten Nicolás Gómez Dávila:
"Dem zum ethischen Rezeptbuch verkrüppelten Christentum steht der Katholizismus gegenüber, das heißt: das Christentum als Kunstwerk."
(a. a. O., S. 214)

Samstag, 13. Oktober 2018

Dávila am Mittag

Der Liebhaber des Lächerlichen wird vom fortschrittlichen Klerus nie enttäuscht.
(aus: Nicólas Gómez Dávila, Das Leben ist die Guillotine der Wahrheiten, Ausgewählte Sprengsätze, Frankfurt/M. 2007, 125)

Samstag, 29. September 2018

Zu Michaelis

Mit dem Fest des Erzengels Michael, dem Patron der Deutschen, enden nach alter lutherischer Zählung die Sonntage nach Trinitatis. Alle weiteren werden nun bis zum Ewigkeitssonnstag als Sonntage nach Michaelis gezählt.
Während der esoterische Aberglaube von Engelwesen in den letzten Jahren boomte, haben es die Kirche und die anderen christlichen Gemeinschaften verpaßt, den nach Hilfe und Beistand suchenden Menschen den Zugang zum Original (Erzengel, Engel, Schutzengel etc.) zu schenken.
Beredtes Beispiel für dieses Versäumnis ist die Entscheidung des Gesangbuchausschusses, das auf Friedrich von Spee zurückgehende Michaelslied nicht ins neue Gotteslob zu übernehmen.
Ein wichtiges Stück Barockliteratur, ein Stück deutscher Identität, eine Erinnerung an die Zeit des 30-jährigen Krieges, das einzige Michaelslied, ist uns aus - welchen Gründen auch immer - genommen worden.
Auch das von der Priesterbruderschaft St. Petrus herausgegebene Gebet- und Gesangbuch "Laudate Patrem" hat nur eine adaptierte Fassung (Nr. 505).
Auf der Seite:
http://zaezilie.blogspot.com/2011/09/unuberwindlich-starker-held.html
Finden Sie interessante Details zum Lied und auch eine lateinische Fassung.
Aus gegebenem Anlaß stelle ich hier noch einmal das Gebet an den Erzengel Michael ein, welches Leo XIII.  in einem Motu proprio am 25. September 1888 veröffentlicht hat.

Heiliger Erzengel Michael
von Papst Leo XIII. (1810 - 1903)

Heiliger Erzengel Michael,
Du ruhmreicher Prinz der himmlischen Heerscharen,
verteidige uns in diesem schlimmen Krieg, den wir gegen Mächte und Gewalten,
gegen die Beherrscher der Welt der Finsternis
und gegen die bösen Geister in den Himmelshöhen führen müssen.
Komme den Menschen zu Hilfe,
die Gott nach seinem Bild und Gleichnis gemacht, unsterblich erschaffen,
und aus der Tyrannei des Teufels um einen teuren Preis erkauft hat.

Kämpfe - vereint mit dem Heer der seligen Engel – heute wieder so die Schlachten des Herrn,
wie Du einst gegen Luzifer, den Anführer des teuflischen Stolzes
und seine abtrünnigen Engel gekämpft hast!
Denn sie siegten nicht! Ihre Stätte ward nicht mehr gefunden im Himmel.
Hinab gestürzt wurde stattdessen der grausame Drache, die alte Schlange,
die Teufel und Satan genannt wird und der die ganze Welt verführt.
Er wurde vom Himmel hinabgeworfen auf die Erde, und mit ihm all seine Engel.

Doch sieh! Der Urfeind hat sich wieder erhoben.
Der Menschenmörder hat wieder Mut gefasst.
Als Engel des Lichts verwandelt und getarnt schweift er mit einer Vielzahl böser Geister
in Raubzügen auf der Erde umher,
um hier den Namen Gottes und seines Gesalbten auszumerzen
und sich der Seelen zu bemächtigen, die für die Krone ewigen Ruhms bestimmt waren,
um sie umzubringen und dem ewigen Untergang zu weihen.
Wie Abwasser gießt der feindselige Drache
das Gift seiner Bosheit auf Menschen, deren Geist und Herzen er verführt verdorben hat:
Den Geist der Lüge, der Ehrfurchtslosigkeit und Gotteslästerung;
den todbringenden Hauch der Ausschweifung und aller Laster und Gemeinheit.

Die überaus durchtriebenen Feinde erfüllen die Kirche,
die Braut des unbefleckten Lammes,
mit Galle und Bitterkeit und berauschen sie mit Wermut.
Ihre frevlerischen Hände haben sie an die heiligsten Schätze gelegt.
Selbst am heiligen Ort, wo der Sitz des heiligen Petrus und der Lehrstuhl der Wahrheit
zur Erleuchtung der Völker errichtet ist,
haben sie den Thron ihrer abscheulichen Gottlosigkeit aufgestellt,
voller Heimtücke, damit, nachdem der Hirt geschlagen ist,
sie auch die Herde zerstreuen können.

Erhebe Dich also, unbesiegbarer Prinz,
und stehe dem Gottesvolk gegen den Ansturm der bösen Geister bei! Gib Du ihm den Sieg!
Die heilige Kirche verehrt Dich als ihren Hüter und Beschützer.
Du bist ihr Ruhm, weil Du sie gegen die bösen Mächte der Erde und Unterwelt verteidigst.
Dir hat der Herr die Seelen der Menschen anvertraut,
um sie in die himmlische Glückseligkeit zu geleiten.

Bitte inständig den Gott des Friedens,
Er möge den Satan unter unseren Füßen zermalmen,
damit er die Menschen nicht länger gefangen halten und der Kirche schaden könne!
Bringe Du unsere Bitten vor das Angesicht des Allerhöchsten,
lass sie zur Aussöhnung mit der Gnade und dem Erbarmen des Herrn kommen,
während Du den Drachen ergreifst,
die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist,
und ihn gefesselt in den Abgrund stürzt und bindest,
damit er die Völker nicht mehr verführe.


V.: Seht das Kreuz des Herrn. Hinweg ihr feindlichen Kräfte.
R.: Der Löwe vom Stamme Judas aus dem Hause Davids hat gesiegt.
V.: Laß Deine Gnade über uns walten, o Herr.
R.: So wie wir es von Dir erhoffen.
V.: Herr, erhöre mein Gebet.
R.: Und laß mein Rufen zu Dir kommen.

Lasset uns beten: 
O Gott, Vater unseres Herrn Jesus Christus, wir rufen Deinen heiligen Namen an und als demütig Bittende flehen wir bei Deiner Milde, daß durch die Fürbitte der unbefleckten Jungfrau Maria, unserer Mutter, sowie des ruhmreichen Erzengels Michael, Du uns beistehen wollest wider Satan und die anderen unreinen Geister, die in der Welt umherschweifen, um der Menschheit zu schaden und die Seelen zu verderben.
Amen.

Mittwoch, 26. September 2018

Anhalten! Pause! Nachdenken!

Jeder und jede, der/die sich an Schutzbefohlenen (Kindern und Jugendlichen) oder abhängig Angestellten (Erwachsenen) in welcher Form auch immer wehrlosen Menschen vergreift, zerstört elementarste Vertrauensverhältnisse, zerstört letztlich die Seelen der Opfer.
Das widerspricht dem, was Eltern, LehrerInnen, ErzieherInnen, TrainerInnen, JugendleiterInnen, ChefInnen und Priester (jeder Hierarchiestufe) leben bzw. leisten sollen und müssen.
Einer solchen Person fehlt aufgrund persönlicher Disposition die Eignung, sich so zu verhalten, wie er/sie sich verhalten müßte, sprich: Sie (die Person) ist ungeeignet. (Ob ich den/die Versagende(n) jetzt als psychisch krank oder als moralisches Vakuum ansehe, ist an dieser Stelle uninteressant.)

Wenn dies erkannt wird, muß dafür gesorgt werden, daß diese Person keinen Schaden mehr anrichten kann und zwar umgehend. Das muß  - nach sorgfältiger Prüfung und ohne Ansehen der Person - auch die entsprechenden Konsequenzen haben.
Doch was hat das mit dem Zölibat zu tun?
Genauso viel oder wenig wie mit der Ehe, nämlich überhaupt nichts!

Immer wieder arbeiten z. B. Buchhalter darauf hin,  um durch Ausnutzung ihrer Vertrauenstellung (und mehr oder minder geschickte Anwendung ihrer Fachkenntnisse) Geld für sich abzuzweigen. Egal, welche Sicherungsmaßnahmen auch in den letzten Jahrzehnten durch die EDV zusätzlich eingebaut wurden, es gibt immer wieder Kandidaten, die diese Systeme zu umgehen wußten und wissen.
Sie können solche Fälle nie ganz vermeiden. Sie müssen immer mit einem Vertrauensvorschuß arbeiten und auf die moralische Integrität des Buchhalters hoffen. Eine Spiel- oder Kaufsucht, der Traum vom Leben unter Palmen kann gut verdeckt werden und irgendwann ist das Geld futsch!

Niemand ist bisher auf die Idee gekommen, deswegen die Buchhaltung als solches aufzugeben.
Wie sollte man das auch anstellen?
Die Notwendigkeit einer Buchhaltung ist doch evident!
Also Buchhalter rausschmeißen. Prozeß machen. Weitermachen!


In Sportvereinen kommt es immer wieder zu Mißbräuchen. Mal ist es der Ehrgeiz des Vorstandes (der Eltern) oder die Frage der Vertragsverlängerung für den Trainer, Sponsorengelder, Ruhmsucht etc., daß Sportler verheizt, gedopt werden. Auch hier nutzen Personen ihre Vertrauens- und Machstellung aus, bis hin zu sexuellen Übergriffen.

Niemand ist bisher auf die Idee gekommen, deswegen Sport als solches aufzugeben.
Täter rausschmeißen. Vorstand auswechseln. Weitermachen!
Sport ist gesund und schwarze Schafe, tja damit muß man leben!

Anhalten! Pause!

Wenn wir uns nun die fast täglich präsentierten Mißbrauchfälle ansehen, die von Priestern in unserer Kirche begangen wurden, so fallen m. E. folgende Sachverhalte auf:
1. Schweigen: Es wurden in den letzten Jahrzehnten eine erschreckende Anzahl von Fällen nicht verfolgt und die entsprechenden Täter nicht sanktioniert. Ob und wieviele der Hierarchie bekannt waren und beschwiegen wurden,  wer weiß das schon ...
2. Schweigen: Die mediale Empörung ist groß und führt zu kritischen Artikeln auch gegenüber Franz I., der sich seit geraumer Zeit in Schweigen hüllt, weil er durch die Vorwürfe von Erzb. Viganò schwer belastet wird,  in der Vergangenheit ebenfalls geschwiegen zu haben und nicht nur das.
3. Schauen wir zurück auf meine Beispiele oben, so wäre es nur verständlich, wenn man nun den Rauswurf der "Buchhalter" und einen "Vorstandswechsel" forderte. Verantwortliche müssen notfalls zur Verantwortung "gezogen werden", wenn sie nicht bereit sind, diese freiwillig zu übernehmen. Stattdessen fordert man
4. die Abschaffung des Zölibates und ruft gleichzeitig zum Kirchenaustritt auf!


Anhalten!
Pause!
Nachdenken!

Exkurs:
Der Zölibat ist eine Säule des Priestertums. Durch die Unabhängigkeit von weltlichen Abhängigkeiten (wie Frau und Kinder) ist der Priester frei und nicht erpressbar.
So ist die Unverbrüchlichkeit des Beichtsiegels mittelbar, wenn nicht gar unmittelbar mit diesem verbunden.
Man denke an den Heiligen Johannes von Nepumuk.
Er ist frei für die aufreibende Seelsorge.
Man denke an den "Pfarrer von Ars".
Er kann in Zeiten der Verfolgung frei für Christus agieren.
Man denke an den seligen Graf von Galen oder die Bischöfe der chinesischen Untergrundkirche.
Er kann bis zum Selbstopfer Zeuge Christi werden.
Man denke an den Heiligen Maximilian Kolbe.
Er muß dafür niemanden verlassen oder "im Stich lassen". Er geht nur weiter auf den zu, auf den er sich schon beim Zölibatsversprechen ganz geworfen hat, Gott!
Diese Unabhängigkeit braucht das Priesteramt, das nicht mit dem Pastor, dem Predigerdienst verwechselt werden darf!
Wem das zu "steifleinen daherkommt", der lese in diesen Zeiten, in denen uns nicht der Humor als göttliches Geschenk und notwendiges Korrektiv verloren gehen darf, das berühmte Schwarzbuch von Hans Conrad Zander: "Zehn Argumente für den Zölibat"

Der Zölibat ist nicht das Problem!
Der Bruch des Zölibates ist das Problem!
 
Man kann die Buchhaltung nicht aufgeben, weil sie für die Führung eines Unternehmens unabdingbar ist.
Man gibt den gesunden und Freude machenden Sport nicht auf, wenn der Trainer sich nicht zu benehmen weiß oder sein Arbeit nicht macht.
Man prüft die Bücher! Man sorgt als Vereinsmitglied dafür, daß entsprechend aufgeräumt wird, mit Verstand und Anstand (auch wenn ihn die anderen vermissen ließen)!

Alles, was uns jetzt an Skandalisierung durch die Medien angeboten wird, dient nur einem Ziel, die Krise der Kirche dazu zu nutzen, sie von außen und innen zu zerstören!
Die Kirche ist der erklärte Feind von Spiegel und Co!
Mit Hilfe von Experten ("Pfeiffer, Sie faseln! ... Ist Ihnen necht wohl?") versucht man nun, nachdem nun das "Säkularisierungsprojekt Bergoglio" ins Schlingern gerät, ihn, der sich seines Amtes offensichtlich als nicht würdig (!) erwiesen hat und nun über die Fäden seines Netzwerkes von Abhängigen stolpert, dazu zu benutzen, Kirche samt Papstamt zu zerstören. Denn sie, die Una sancta, ist die Einzige, die sich dem politischen Wahnsinn, der sich überall auf der Welt zeigt, entgegenstellen könnte.
Die Bilderstürme in unseren Kirchen waren nur ein äußeres Zeichen für die geistliche (und damit auch moralische) Entkernung der Kirche im Umfeld von Vat. II, die Verwohnzimmerung der Sakralbauten, die Anbiederung an die Moden, das langsame Aufgehen im Zeitgeist ...
Meine Herren Hirten, ihr habt es verabsäumt zu sagen, sichtbar und spürbar werden zu lassen, daß die Kirche Gottes der einzige Weg zum ewigen Heil ist und nicht ein "Sinnstifter neben anderen".
Auch da habt ihr nicht nur geschwiegen ...

Anhalten!
Pause!
Nachdenken!

Mittwoch, 12. September 2018

Sanatio in radice

Dieser Terminus technicus aus dem kanonischen Eherecht scheint mir bei der Betrachtung des Zustandes unserer Kirche den Weg aus der Krise zu deuten.
Wenn ich die Abgründe betrachte, die sich seit geraumer Zeit in den Nachrichten bei kath.net u a. andeuten, so kann ich nur noch fragen:
Herr, was ist aus Deiner Kirche geworden?
Was haben wir mit ihr geschehen lassen?
Ich muß nicht bis nach Rom schauen, um für den Gebrauch von Begriffen wie "Sauladen!" oder "Scheißverein!" nahezu täglich Anlässe zu finden. Das Treiben unter den örtlichen Kirchtürmen ist arg genug!

Es genügt sicherlich nicht, wenn hier und da ein paar Leute ihrer Ämter enthoben werden. Es muß (Achtung!) radikal umgedacht, sprich: umgekehrt werden.
Doch bis wohin?
Die Reformationsversuche der Vergangenheit bieten uns gute wie ungute Vorbilder, die Warnung als auch Vorbild sein könnten. (In einem meiner alten Beiträge, die ich im Mai gelöscht habe, hatte ich das schon einmal in Erinnerung gerufen.) Da war auf der einen Seite das Chaos, welches die Reformatoren hinterließen, die sich gegenseitig in der Radikalität der angeblich wahren Christusnachfolge überboten und die Zerstreuung der Christenheit in rechthaberische Kleinstgemeinschaften beförderten, andererseits das gewaltige Reformwerk Pius V., das Urbi et orbi zu neuer Ordnung und Größe verhalf.

Rückbesinnung, Wiedergewinnung, Neuordnung. Diesen Dreischritt kann nur ein heiligmäßiger Mann vollziehen, der nicht in die Machenschaften des momentanen kirchlichen Establishments verstrickt ist. Dazu bedarf es einer geistlich starken, mit entsprechender Autorität aus gestatteten Truppe, die entsprechend aufräumen kann und darf.

Ja, ich wünsch(t)e mir die Wiedererrichtung der Heiligen Inquisition, damit die ganze Bagage der Geldwechsler und Seelenverkäufer (nicht im nautischen Sinn) aus dem Tempel gescheucht werden möge.

Nehmt den an behussten Stehtischen schwadronierenden "Grußwortdreschmaschinen mit Knopflochentzündung" Canapés und Umtrunkgläschen aus der Hand und zeigt ihnen ihren eigentlichen "Ruheplatz am Wasser" (Ps 23), die Kniebank vor dem Tabernakel!

Schickt sie für ein den Zeitraum x nach Fontgombault oder zu den Eremiten, die auf den schottischen Inseln hausen!
Schickt sie zu den Anglikanern in die Morningprayers und Evensongs!
Laßt sie nicht eher wieder zurück in ihre Kathedralen zurück, bis sie verstanden haben, wem dort die Ehre zu geben ist und wie er zu feiern ist!

Erst wenn sie ihre aufgeklärte Überheblichkeit und ihren Zynismus abgelegt haben und mit innerster Erschütterung dem Eifer eines Jean Marie Vianney nachspüren können und die Demut einer Bernadette Soubirou oder eines Maximilian Kolbes sie zu Tränen rührt, erst dann laßt sie wieder die Sakramente spenden!

Erst wenn Sie begriffen haben, daß sie keine Manager einer (einem Sozialkonzern vorgelagerten) Zeitgeistagentur sind, sondern Seelenhirten, die für das Heil der ihnen anvertrauten Herde Verantwortung tragen.
Erst dann laßt sie wieder auf die Kanzel, wenn sie den Katechismus romanus können. Nehmt ihnen aber die Mikrophone weg, die zum Nuscheln, Vernuscheln oder auch zur Geschwätzigkeit verleiten!

Nun könnte ich noch fröhlich eine etwas spleenige Wunschliste von Kandidaten, Bruderschaften und Orden in den Orbit schießen, um die kleine Brandrede abzuschließen. Aber wen interessiert das schon?

Ich versuche es einmal mit einer kalendarischen und sprachlichen Rückbesinnung, die Sie bitte als Versuch einer Anknüpfung an gute Traditionen und als Überwindung von Sprech- und Denkverboten werten mögen:

Ich möchte Sie am heutigen Fest Mariä Namen, das uns an den glorreichen Sieg über die Osmanen am Kahlenberg erinnert, dazu auffordern, für Kirche, Volk und Vaterland zu beten, die wieder von äußeren und inneren Feinden bedrängt sind!

Suchen wir unsere Zuflucht bei der Gottesmutter!
Rufen wir den Erzengel Michael um seine Hilfe im Streit!

Donnerstag, 30. August 2018

Lug und Trug

Zum Lügengespinst, das Politiker, Presse, Funk und Fernsehen über die Vorgänge in Chemnitz zu legen versuchen, können Sie sich alternativ bei Frau Vera Lengsfeld informieren.
Artikel 1
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Artikel 5
Artikel 6


Zum Lügen- und Schweigekartell in der Una sancta kommen immer neue Details heraus. Haben Sie sich damals vielleicht auch gewundert, als Gerhard Ludwig Card. Müller als Chef der Glaubenskongregation "abgelöst" wurde?
Nun wird die Sache klarer, wenn man den neuesten Enthüllungen bei kath.net folgt.
Link zum Artikel


Langsam frage ich mich, ob dieser Franz I. sich für eine Art Louis XIV. hält, einfach nur stur und dumm ist oder sich des Sieges seiner Agenda schon so sicher war (und ist), daß er meint, die Sache einfach durchziehen und jetzt noch aussitzen zu können.
Unglaublich!

Und wo bleibt der deutsche Episkopat?
Auf katholisch.de beklagt Zulehner das Schweigen der europäischen Genossen, die noch keine Solidarität geübt haben und ein Kirchenrechtler aus München behauptet gar eine strafbare Handlung seitens EB Viganòs, die ich entlang CIC aber nicht verifizieren konnte.
DBK wie üblich: Füße stillhalten und ablenken, damit niemand den Gorilla im Raum wahrnimmt!
Seite der DBK heute:
Unter "aktuell": Mit Datum von gestern: Erinnerung an den ökumenischen Schöpfungstag (7.9.)
Große Kachel auf der Seite: Kard. Marx besucht Danzig und Posen.
Prost (und) Mahlzeit, Eminenz!

Mittwoch, 29. August 2018

Buzzwordbingo

Gestern habe ich noch gedacht, ob es vielleicht ganz interessant sein könnte, sich für die kommende Tage ein Buzzwordblatt anzufertigen. Es ist ein beliebtes Spiel für Besprechungen oder Fortbildungen. (Anleitungen unter den Begriffen "bullshitbingo" im Weltnetz.) Nachdem ich aber heute bei kath.net die neuesten Berichte über die Leitungskrise gelesen habe, sind diese Pläne aufgegeben worden.

1. Ob ich überhaupt jemals ein Feld hätte abstreichen können, ist mehr als fraglich. Meine Begriffe hätte ich mir alle aus dem kirchlichen Wortschatz geklaubt (Stichwort: "Predigtbingo"). Doch weit gefehlt. Ich hätte mich aber eher der politischen Phrasensammlung bedienen müssen, wie man den Äußerungen eines gewissen Kardinals Cupich entnehmen kann:

a) Der Papst habe eine größere Agenda. "Er beschäftige sich mit anderen Dingen, beispielsweise mit Umweltschutz oder Schutz der Migranten." (Diese wichtigen Themen kennen wir aus der Politik unseres Landes. Daß sich dem auch alles andere unterzuordnen hat und auch Tote billigend in Kauf genommen und unter den Teppich gekehrt werden, um diese hehren Ziele zu erreichen, ist hinlänglich bekannt.)
Darf ich das so verstehen, Eminenz: Was sind schon ein paar sexuell genötigte, abhängige junge Männer und Kinder gegen einen geschickten Netzwerker und Geldsammler, den Franz I. gut gebrauchen kann?

b) Franz I. ist Latino und deswegen sei man gegen ihn.
RASSIMUSJOKER!!!
JACKPOT UND DOPPELBINGO IM GUTMENSCH-BULLSHIT-SUPERBINGO!!!!
Seit wann spielt in der Una Sancta die Herkunft eine Rolle? Hier hatte er wohl VS-amerikanische Probleme im Blick. Es ist völlig egal, woher der Papst kommt, solange er katholisch ist!
(Meine persönlichen Wunschkandidaten kämen momentan eher aus Afrika, der ehemaligen UdSSR oder VSA!)
An dieser Äußerung kann man erkennen, wie weit sich auch diese Führungselite von den eigentlichen Zielen und Aufgaben entfernt hat und sich irgendwo zwischen Greenpeace und anderen Weltverbesserungsorganisationen verortet haben.
Entlarvend ...

2. Erzbischof Viganò hat, um sein Leben fürchtend, Italien verlassen.
Was im Stile einer Arbeitsübersetzung daherkommt, deutet an, daß sich die Angelegenheit zu einer Tragödie antiken Ausmaßes auswächst.
Wie steht es um unsere Kirche, wenn ein aufrechter und ehrlicher Hirte um sein Leben fürchten muß, weil er Fakten auf den Tisch legt?

Dienstag, 28. August 2018

Gorillas im Nebel

Der deutsche Blätterwald rauscht noch nicht besonders stark. Noch nicht!
Das hiesige Lokalblatt weiß z.B. nur zu berichten, daß Franz I. den Plan, Sondergerichte für Mißbrauchsfälle einzurichten, aufgegeben hat.
Die Londoner Times hingegen machte in alter Manier ihre Arbeit. Sie hat Informationen, nachdem auch Anhänger der Franzpartei unter den Kardinälen seinen Rücktritt fordern, weil sie durch sein Vorgehen die Einheit der Kirche in großer Gefahr sehen.
Datum des Artikels:
2. März 2017!!!
Irgendwann etwas von dieser Opposition im eigenen Lager gehört oder gelesen?
Den gestrigen Abend habe ich damit verbracht, die Internetseiten katholischer Nachrichtenmagazine aus den VSA zu sichten. Es gab keine Seite, die darüber nicht berichtete.
"The Remnant" brachte neben einer sehr interessanten Leserdiskussion auch Stellungnahmen von Msgr. Athanasius Schneider und Card. Burke. Ein Leser, berichtete von einem zweistündigen Telephonat mit einem ihm bekannten Kurienmitarbeiter, der die Wirkung des Testates als "Atombombe" bezeichnete.
Das Schweigen der "weltlichen" Qual-iii-tätsmedien war auch den amerikanischen Brüdern und Schwestern im Glauben aufgefallen. Man war sich darüber einig, daß die Medien "ihren Lieblingspapst", der die linksalternative Agenda befördert, ganz im Sinne seines Statements im Flugzeug (Lese Sie und urteilen Sie selbst) eine entsprechende Vernebelungsaktion starten werden.
Und siehe da:
Die "Alpenprawda" hat nun für den deutschsprachigen Raum die erste Nebelkerze gezündet. Man greift auf das bekannte Schema einer vatikanischen Intrige zurück und versucht, Erzb. Viganò mit den üblichen Andeutungen und Unterstellungen zu diskreditieren.

Das alltägliche Gorilla-Experiment* läuft jetzt mal für Franz I. an.

*(Siehe dazu den Eintrag "Unaufmerksamkeitsblindheit" eines bekannten Internetlexikons; übrigens ein auch sonst erhellender Artikel, wie ich finde.)

Montag, 27. August 2018

Dies irae (in Vorbereitung)

Der Grund dafür, daß ich mich aus der Versenkung der "datenschmutzunordnung" zurückmelde, sind die Meldungen über die Amtsführung von Franz I., die in den letzten Tagen über die katholischen Nachrichtenportale hereinkommen.

Wenn meine alten Blogeinträge noch existierten, so könnte ich jetzt der Versuchung erliegen und auf meinen Eintrag von dem Tag verweisen, an dem Franz I. zum ersten Mal vor die Öffentlichkeit trat und der Welt einen guten Abend wünschte. Ich hatte damals mein ungutes Bauchgefühl geäußert, meine Ansätze von Menschenkenntnis in düstere Vorahnungen gefaßt und in die Tastatur gekloppt. Die Reaktionen darauf waren durchweg negativ. Pessimismus, mangelnder Glaube/Gehorsam und was sonst noch wurde mir unterstellt, bis hin zum Vorwurf, ich würde mich in die Gefilde der Sedisvakantisten und Aluhut-Träger begeben. Doch dieser Hinweis auf den Eintrag und ein triumphierendes "Da! Wat habbich euch gesacht!" wird nicht stattfinden. Ich will hier nun nicht behaupten, ich täte das deswegen nicht, weil ich den damaligen Apologten und blind-papsttreuen taktvoll begegnen will. Es wäre Selbstbetrug und eine Lüge, wenn ich hier nicht zugäbe, daß ich bei jeder Bestätigung meiner Befürchtungen ein "Da!" gedacht und auch oft genug hier veröffentlicht habe.Andererseits macht " Rechthaben" in aller Regel keinen Spaß, da es das Verhältnis zu den "nicht Rechthabenden" trübt und wer hätte bei vorhergesagten schlechten Entwicklungen nicht lieber Unrecht?
Bei den Abgründen, die sich in den letzten Tagen auftun, muß ich zugeben:
Ich hatte Unrecht!
Es ist ja noch viel schlimmer, als ich gedacht habe!!!

Gedankenfetzen der letzten Stunden:

Ich weiß nicht, was Franz dazu bewogen hat, die von Benedikt XVI. in dem speziellen Fall verhängten Maßnahmen aufzuheben.
Ich weiß auch nicht, wie er einem Kamerateam bei einer Generalaudienz sagen kann, er wisse nichts über ein 2600seitiges Gutachten, daß von der argentinischen Bischofskonferenz in Auftrag gegeben wurde, als er Vorsitzender war, mit dem Mißbrauchsopfer diskreditiert werden sollten. (Das Schweigen der Hirten, youtube, ab Minute 33 bis zum Schluß!)

Glaubt er wirklich, er könne mit Schweigen und Aussageverweigerung durchkommen?

Er fügt seit seinem Amtsantritt der Kirche schweren Schaden zu!

Ich habe es an anderer Stelle schon mal geschrieben und auch immer wieder gesagt: Jorge Mario Bergoglio ist Peronist und gehört den Jesuiten an, den Katholiken aber nehme ich ihm nicht ab!

Nun ist mir klar, warum die FSSPX auf die hingehaltenen "Zückerli" nicht reagiert hat.
Da hat sie wohlgetan!

Wir werden in der nächsten Zeit einen Sturm erleben, der an den Grundmauern von St. Peter rütteln dürfte. Der Blitz, der beim Rücktritt des guten Papstes Benedikt in die Kuppel von St. Peter einschlug, war das Vorzeichen dafür, was uns jetzt erwarten wird.

Die Feinde der Kirche werden nun leichtes Spiel haben, alles und jeden zu skandalisieren, der nicht in die Schemata der schönen, neuen Weltordnung paßt. Masken werden fallen und wir werden uns über manche dahinter verborgene Fratze entsetzen (oder sagen: Ich hab es geahnt!).

Scheidung der Geister ...

Chance für eine Rückbesinnung auf das Schöne, Wahre, Gute ... re-formatio ...

Beten wir, bestürmen wir den Himmel!
Bleiben wir in Treue fest!

Heilige Maria, Mutter Gottes, Thron der Weisheit, steh uns bei!

Sancte Michael Archangele,
defende nos in proelio, contra nequitiam et insidias diaboli esto praesidium. Imperet illi Deus, supplices deprecamur: tuque, Princeps militiae caelestis, Satanam aliosque spiritus malignos, qui ad perditionem animarum pervagantur in mundo, divina virtute, in infernum detrude.
Amen.

Donnerstag, 24. Mai 2018

Butterberg, Milchsee, Energiesparlampen, DSGVO

Sehr geehrte Leser,

viele von Ihnen halten mir seit vielen Jahren die Treue. Es gab immer einen regen Austausch über die Kommentarfunktion. Im September wäre ich mit dieser Seite nun zehn Jahre im Netz gewesen.
Das Europa der Vaterländer, wie es Charles de Gaulle und Konrad Adenauer zu Beginn der 1960er vorantrieben, war nach den zwei Weltkriegen ein wünschenswertes wie überfälliges Projekt zur Sicherung von Frieden und Freiheit. Die daraus entstandene EU ist zu einem Projekt sendungsbewußter Bürokraten geworden, die Bürger und Firmen in einem Wust von Vorschriften die Freiheit nehmen, entmündigen,  und somit letzlich Unfrieden befördern.
Die ab morgen angewendet werdende DSGVO ist ein solches Verordnungsmonster, das den Kleinunternehmer, Handwerker, Praxisbetreiber vor Aufgaben und Probleme stellt, die weder er noch seine Kunden, Klienten, Patienten hatten. Anstelle einer Regulierung, welche die wirklichen Datenschutzprobleme bei den großen "Datenkraken" aus der Welt zu schaffen suchte, ist ein schwammig formulierter Text von über 70 Seiten rausgehauen worden, der Winkeladvokaten und Abmahnvereinen Tor und Tür öffnet, damit Existenzen zerstören wird, weil sich die eh schon unter drückenden Steuern leidenden Firmen und "Firmchen" keine Datenschutzbeauftragte einstellen können, die den Dokumentationswahnsinn leisten müssten.



Ich hatte mir nun mit Hilfe eines "Online-Generators" eine entsprechende Datenschutzerklärung basteln lassen, die den Leser dieser Seite darüber aufklären soll, was Google wohl alles mit den Daten machen könnte, die beim Besuch meines Blogs erhoben werden könnten.

Warum muß ich das machen?
Ich erhebe keine Daten für irgendeinen sinistren Zweck!
Warum müssen Google, wordpress & co das nicht machen?
Die haben alle Daten, wissen, was wofür verwendet wird ...
Ich bin Nutzer dieser Angebote und gerate deswegen in die Schußlinie?

Ich habe zunächst einige Änderungen vorgenommen.
Die Liste mit den Leuten, die diesem Blog folgen, ist gelöscht worden.
Die Kommentarfunktion ist abgeschaltet worden.
Die Möglichkeit einer Kurzreaktion via Häkchenvergabe ist auch gelöscht worden.
Aber reicht das?
Ich bin mir da nicht sicher!

Nun beginnt also ein weiteres Blogsterben, aufgrund neu geschaffener Rechtsunsicherheiten.
Der Kirchenfahrter und der Kreuzknappe machen heute Abend ihre Seiten dicht, weil sie sich nicht den möglichen Risiken aussetzen möhten.
Die katholische Bloggerliste, ein unaufgebbares Verzeichnis der Blogözese, ebenfalls.

Und auch hier ist erst einmal Schluß!
Dies war der letzte Beitrag.
Alle anderen habe ich in den Orkus gekippt!

Die Freiheit des Wortes wird auf Umwegen genommen!
Klug ist, wer Böses dabei denkt!


Leben Sie wohl!

Ihr Laurentius Rhenanius